Stipendiatenkolloquien am 19. Mai 2016: Alwine Glanz und Jordan Girardin

Am Donnerstag, 19. Mai 2016, steht wieder ein Doppelkolloquium im Rahmen des Herzog-Ernst-Stipendienprogramms und des Seminars „Mappings: Raum- und Kartographiegeschichte“ auf dem Programm des Forschungszentrums: Alwine Glanz (Erfurt) spricht um 14:00 Uhr (c.t.) zu „…der freien Forschung dienen.“ Die geographische Fachzeitschrift „Petermanns geographische Mitteilungen“ zwischen Austausch und Abgrenzung im geteilten Deutschland (1945-1968) und im Anschluß daran um 15:00 Uhr Jordan Girardin (St Andrews) über Imagining the Alpine space: mental mapping in the Alps prior to the birth of modern tourism (1750-1830). Interessierte Zuhörer sind herzlich willkommen Seminarraum im Pagenhaus auf Schloss Friedenstein.

Der erste Vortrag ist auf Deutsch, der zweite in englischer Sprache. Hier kurze Einführungen:

Alwine Glanz (Erfurt): „…der freien Forschung dienen.“ Die geographische Fachzeitschrift „Petermanns geographische Mitteilungen“ zwischen Austausch und Abgrenzung im geteilten Deutschland (1945-1968)

Seit ihrem erstmaligen Erscheinen im Jahr 1855 gehörte die in der „Justus Perthes‘ Geographischer Anstalt“ publizierte wissenschaftliche Fachzeitschrift „Petermanns Geographische Mitteilungen“ (PGM) zu den führenden geographischen Zeitschriften. Sie war ausschlaggebend in der theoretischen und methodischen Diskussion sowie in der Vermittlung von wissenschaftlichen Ergebnissen und den neusten Entdeckungen europäischer Forschungsreisender. Die Zeitschrift besaß einen internationalen Wirkungsgrad sowohl in ihrer Leserschaft als auch in ihrer Autorenschaft. Der Vortrag beleuchtet die Entwicklung dieser in Fachkreisen angesehenen Zeitschrift im Kontext zunehmender Nationalisierung und Politisierung ab den 1930er Jahren, ihrem Wiedererscheinen ab 1948 bis hin zum Anfang der 1960er Jahre anhand von drei Beispielen: Die Suche nach einem Nachfolger in der Herausgeberschaft Ende der 1930er Jahre, die Neuausrichtung der Zeitschrift unter sowjetischer Militärverwaltung sowie die Herausgabe des Sonderheftes anlässlich des Internationalem Geographenkongress 1960 in Stockholm. Als Quellengrundlage dient vordergründig der in der Sammlung Perthes sich befindende unikale Bestand zur „Schriftleitung der PGM aus dem Zeitraum von 1935 bis 1968“.

Alwine Glanz studierte Neuere und Neueste Geschichte sowie Geographie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen mit Regionalem Schwerpunkt Osteuropa. Ihre Forschungsschwerpunkte finden sich in der Technik-, Institutions- und Wissenschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Aufbauend auf ihrer Magisterarbeit forscht sie momentan zur Verflechtungsgeschichte des Kalten Krieges am Beispiel der Geographie.

Jordan Girardin (St Andrews): Imagining the Alpine space: mental mapping in the Alps prior to the birth of modern tourism (1750-1830)

The period between the 1750s and 1830s witnessed a major change in travel practices in Europe, moving away from the traditional Grand Tour and focusing more on natural places, individual emotions, and visual power. Such changes meant that the Alps ceased to be seen as a natural obstacle that had to be crossed in order to access Italy, and started to become a place to explore and a mountainous space par excellence. This paper will address the importance of mental mapping in travel literature and its impact on the construction of the Alps as a transnational space, which eventually facilitated the creation of a viable touristic market in the Alps as we know them today.

Jordan Girardin is in the final months of his Ph.D. in Modern History at the University of St Andrews in Scotland. His research focuses on the history of travel and tourism, border regions, and the Alps in particular.

Abbildung: Satellitenbild der Alpen, NASA, via Wikimedia Commons

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