Welche Arbeitswelten verhieß die vergangene Zukunft?

Mit dem Workshop „Wissenschaft als Beruf? Bedingungen naturkundlicher Wissensproduktion um 1800“ greift der Sammlungs- und Forschungsverbund Gotha das Thema des BMBF-Wissenschaftsjahrs 2018 „Arbeitswelten der Zukunft“ auf. Im Zentrum stehen die Arbeitsbedingungen und Arbeitsweisen der Naturforscher, die sich in den Jahrzehnten um 1800 am bzw. im Umfeld des Gothaer Hofs versammelten. Unter Rückgriff auf Max Webers Schrift „Wissenschaft als Beruf“ untersucht der Workshop das Spannungsfeld von Berufung und Beruf, das sich um 1800 unter dem Einfluss naturwissenschaftlicher Disziplinbildung zu verschieben begann. In Gotha wurde Naturforschung deshalb nicht nur praktiziert, sondern auch über ihre Position und Relevanz reflektiert: Sollte sie als Haupt- oder Nebenbeschäftigung betrieben werden, sollte Grundlagenforschung oder Anwendungsbezug im Mittelpunkt stehen? Der Workshop findet am 11. April 2018 auf dem Campus Gotha statt. Anmeldungen werden bis 8. April 2018 erbeten an julia.schmidt-funke@uni-erfurt.de.

Termin: 11.4., 9.00-18.00 Uhr
Ort: Herzog-Ernst-Kabinett

09.00-09.15 Uhr: Julia Schmidt-Funke: Begrüßung
09.15-09.55 Uhr: Tilman Reitz: Wissenschaft als akademischer Beruf. Die Universität und Alternativen von Kant bis Weber
09.55-10.35 Uhr: Martin Mulsow: Spielende Gelehrsamkeit, oder: Zum Strukturwandel höfischer Wissenschaft
10.35-11.15 Uhr: Iris Schröder: Der Gothaer Hof, die Wissenschaften und das freie gesellige Betragen – ein Versuch

11.15-11.45 Uhr: Kaffeepause

11.45-12.15 Uhr: Mikkel Jensen: Wissenschaft als Beruf an nordeuropäischen Universitäten des 18. Jahrhunderts
12.15-12.45 Uhr: Erik Liebscher: Zwischen Hof, Exerzierplatz und Loge. Arbeit und Beruf am Beispiel des Gothaer Schlosshauptmanns Christian Georg von Helmolt (1728-1805)

12.45-13.45 Uhr: Gemeinsames Mittagessen

13.45-14.15 Uhr: Ute Däberitz: Mit „dem großen Vorzug ein Hiergebohrner zu seyn“ – Johann Matthäus Bechsteins (1758-1822) pädagogisches und naturwissenschaftliches Wirken in Schnepfenthal und Waltershausen
14.15-14.45 Uhr: Olaf Simons: Grimm und andere – Gothaer Ärzte als Nicht-Akteure der Naturforschung
14.45-15.15 Uhr: Monika Hasenmüller: Ulrich Jasper Seetzen (1767-1811) – Naturforscher, Unternehmer, Forschungsreisender
15.15-15.45 Uhr: Julia Schmidt-Funke: Fossilien, Muscheln und hausväterliche Ökonomie. Friedrich Christian Schmidt (1755-1830)

15.45-16.15 Uhr: Kaffeepause

16.15-16.45 Uhr: Carsten Eckert: „Ohne baare Zahlung werden keine erstandenen Bücher verabfolgt!“ – Die Bibliothek des Gothaer Kammerpräsidenten von Schlotheim (1764-1832) auf Auktion in Leipzig
16.45-17.15 Uhr: Matthias Rekow: Bergkommissar Gottfried Erich Rosenthal (1745-1813) – Der „Nordhäuser Wetterprophet“

17.15-18.00 Uhr: Abschlussdiskussion

Beitragsbild:
Entwurf zu einer Sternwarte auf dem Seeberg in Gotha durch Franz Xaver von Zach, 7. August 1786, FB Gotha Chart. 2187, Bl. 26r.

Hier gibt es das Programm als PDF zum Download.

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