Nachruf: Norbert Klatt

Norbert Klatt war Jahrgang 1949 und studierte katholische Theologie in Bonn. 1978 machte er dort sein Examen, 1981 promovierte er aber an der Philosophischen Fakultät über das Problem christlich-buddhistischer Parallelen. Zahlreiche spätere Bücher entsprangen diesem Bereich einer vergleichenden Religionsgeschichte. 1990 gründete er seinen eigenen Verlag, „zum Zweck einer engeren Verbindung von Religions-, Wissenschafts- und Geistesgeschichte“. Durch die Bekanntschaft mit Frank Dougherty (1952-1994) war Klatt schon seit 1979 mit der Forschung zum gebürtigen Gothaer Naturwissenschaftler Johann Friedrich Blumenbach bekannt, denn Dougherty arbeitete an dessen Korrespondenzausgabe. Von Februar 1985 bis Juni 1992 gab es dafür eine Förderung durch die DFG. Dann starb Dougherty unerwartet und Klatt bemühte sich, sein Vermächtnis zu vollenden und die transkribierten Bände druckfertig zu machen. Von 2005 bis Februar 2008 arbeitete Klatt mit privater Förderung der Familie Dougherty daran, bis er mit einem DFG-Antrag erfolgreich war, bei dem das Forschungszentrum Gotha als gastgebende Institution fungierte. Von April 2010 bis Oktober 2015 konnte Klatt auf diese Weise die Briefedition fortsetzen und im Wesentlichen abschließen; die Bände sind über die Webseite des Verlages frei zugänglich. Im November wäre sein Projekt ausgelaufen. Doch am 1. Oktober 2015 starb Klatt unerwartet in Göttingen. Wir verlieren mit ihm einen hoch geschätzten Wissenschaftler und Mitarbeiter.

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